Das Baobab-Experiment

Nachdem ich bereits zweimal versagt habe bei der Aufzucht von Baobabs (das war noch vor dem Klimawandel-garten.de), gehe ich nun mit ein wenig mehr Statistik und Wissenschaftlichkeit vor. Das Ergebnis ist offen, möglicherweise wird es also wieder ein Fehlschlag – vielleicht aber auch nicht.

Ein paar Basisdaten: Das Experiment findet mit 2 x 20 Samen statt, das ist eine Zahl, mit der man schon Statistik betreiben kann, auch wenn ich keine mathematisch-statistische Auswertung machen werde. Den Keimungserfolg in Prozent kann man bei einer solchen Anzahl aber bereits als zuverlässig bezeichnen. Das Internet ist voll von Anleitungen, wie man Baobabs zum Keimen bringt, aber keine hat bei mir einen Erfolg gebracht, wie oben schon geschrieben.

Hier das Tagebuch:

21.01.2022

Bei einem Privatversender habe ich 40 Baobabsamen bestellt, Kostenpunkt ca. 9 Euro inkl. Versand. Dass es sich um eine private Person handelt, erkannte man an der Verpackung: Die Samen kamen in einem Plastiktütchen mit Handbeschriftung, eingepackt in ein Küchentuch aus Papier. Ich nehme an, die Person hat die Samen selber aus der Region mitgebracht oder sich mitbringen lassen.

Das Experiment findet bei Temperaturen zwischen 18 (nachts) und 21 Grad (tagsüber) statt.

Die ersten 20 Samen habe ich mit kochendem Wasser übergossen und im Wasser liegengelassen. 3 der Samen treiben oben, einer der drei lässt sich eindrücken, ist also schon kaputt.

23.01., morgens.

19 Samen aus der ersten Gruppe sind übrig, sie sind auf das 1,5- bis 2-fache der ursprünglichen Größe gequollen. Da die Samenschale sehr hart ist, empfiehlt sich das Anfeilen oder Ansägen, um den Samen weiter quellen zu lassen. Das mache ich mit allen. Anschließend lege ich sie wieder in Wasser.

Parallel lege ich die zweiten 20 Samen in warmes Wasser. Diese sind meine Kontrollgruppe. Die Kontrollgruppe werde ich nach zwei Tagen im Wasser ohne weitere Behandlung in den Boden setzen.

25.01.

Gruppe 1: Die angesägten Samenschalen entferne ich, damit die Samen ungehindert austreiben können, siehe Bild.

Geschälte Samen. Sichtbar sind bei einigen Samen die bereits angelegten Blätter und die Wurzel.

Beide Gruppen: Alle 39 Samen lege ich auf feuchten Sand und Erde (Mischverhältnis 3:1). Sand und Erde habe ich vorher in der Mikrowelle keimfrei gemacht. Bedeckung mit feuchtem Küchenpapier.

28.01.

Auf den Fotos unten das Ergebnis.

Gruppe 1: Von 19 Samen haben 7 eine gesunde Wurzel entwickelt und die Blattanlagen sehen mehr oder weniger intakt aus. Die anderen 11 haben entweder defekte oder faulige Wurzeln oder faulige Blattanlagen, ein einziger Samen entwickelte weder Wurzel noch Blattanlage.

Gruppe 2: 0 Samen sind gekeimt.

Gekeimte Samen. Gut sichtbar die Wurzeln.

29.01.

Gruppe 1: Alle 18 habe ich eingepflanzt in einem Sand-Gartenerde-Gemisch (Verhältnis 1:1). Die Keimlinge werde ich nur wenig gießen.

Baobabsamen mit Wurzel, ca. 2 cm lang.

Gruppe 2: Weiteres starkes Feuchthalten, keine der Schalen ist geöffnet. Es macht den Eindruck, als wäre Wasser allein nicht in der Lage, die harten holzigen Samenschalen weich zu machen.

10.02.

Gruppe 1: Sieht schlecht aus mit den Samen…

Gruppe 2: Da die Schalen nur durch Feuchtigkeit nicht zu knacken waren, habe ich sie am 08.02. angesägt, quellen lassen und gepellt, vergleichbar den Samen von Gruppe 1. Eingepflanzt am 10.02.

17.02.

Gruppe 1: Von den 18 Samen sind nur 2 gekeimt und haben Blätter gebildet. Bei allen Keimlingen sind die Blattanlagen gefault oder sonstwie abgestorben. Selbst bei den gekeimten, wie man auf dem Bild sehen kann. Die Wurzeln sind bei 15 der 18 Samen gefault. Trotz nur mäßigem Gießen.

Gruppe 2: Die wachsen nicht.

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