Klimawandel kurzgefasst – die Richtung für Gärten und Gartenbau

Eine Seite nur zum Thema Klimawandel und Garten(bau). Ja, kann man machen. Weil es einen dringenden Hintergrund dazu gibt: Wenn wir als zivilisierte Menschheit überleben wollen, müssen wir uns an den von uns verursachten Klimawandel anpassen; die Chance auf dessen Vermeidung haben wir verspielt. Dieses Ziel der Anpassung muss nun durch konkrete Maßnahmen in vielen Sektoren, Lebensbereichen, Verhaltensweisen erreichbar gemacht werden.

Der private Gartenbau ist nur ein extrem kleiner Teil in diesem System. Trotzdem spielt er im Leben vieler Menschen eine große Rolle, und wer weiterhin Spaß am Garten haben will – und wem gedankenvoller Wasserverbrauch, umweltschonendes Arbeiten und Artenvielfalt nicht egal sind – braucht Wissen zum Klimawandel. Für den kommerziellen Gartenbau freilich ist die Anpassung an den Klimawandel eine Frage des Überlebens.

Das zentrale Ziel von Klimawandel-Garten.de ist nun die Anpassung unserer Gärten an den Klimawandel. In einem begleitenden Schritt wollen wir durch unsere Aktivitäten natürlich auch klimaschädliche Emissionen reduzieren. Wir diskutieren, welche Pflanzen für veränderte Klima- und Wetterbedingungen in einem Garten geeignet sind, und wir schließen Pflanzen und Arbeitstechniken aus, die zu mehr klimaschädlichen Emissionen beitragen.

Von welchen „veränderten Klima- und Wetterbedingungen“ sprechen wir?

Die Unterscheidung von Klima und Wetter ist auf zahlreichen Seiten dargelegt, einen kurzen Exkurs zum Thema stelle ich bald hier auf Klimawandel-Garten.de ein. Auf den Garten heruntergebrochen – Wissenschaftler werden mich kreuzigen für diese Vereinfachung – ist für langlebige Pflanzen das Klima relevanter, für ein- und zweijährige Pflanzen das Wetter. So ungefähr… Jedenfalls erfordert das Pflanzen von Bäumen und Sträuchern den Blick auf langfristige Veränderungen, und ob Regen mal für drei Wochen ganz ausbleibt, ist dem Baum auf diese Frist betrachtet egal. Die Zitronenmelisse dagegen ist nach drei Wochen Trockenheit tot. Klimawandel nun macht es notwendig, beide Entwicklungen – Klima und Wetter – im Blick zu behalten.

Wissenschaftlich fundiert wurden hunderte Klimamodelle und -simulationen erstellt, deren große Überzahl in die folgende Richtung weist: Steigende CO2-Äquivalent-Konzentrationen in der Atmosphäre führen zu einer Erhöhung der durchschnittlichen Temperatur der Erdoberfläche, zu langfristigen drastischen Veränderungen des Klimas. Der Vergleichsmaßstab sind die Bedingungen in „vorindustrieller Zeit“, also vor Beginn der ersten industriellen Revolution; teilweise wird auch der Beginn der exakten unterbrechungsfreien Messungen der klimarelevanten Gase als Vergleich herangezogen. Der Standard sind die Ergebnisse der meteorologischen Station der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) auf dem Vulkan Mauna Loa, Hawaii, wo seit 1958 gemessen wird.

Veränderungen des Klimas finden in Mitteleuropa für jeden sichtbar bereits statt und werden sich in Zukunft intensivieren:

  • Die Sommer werden heißer
  • Die Winter werden wärmer trotz teils heftiger Kälteeinbrüche
  • Die absolute Niederschlagsmenge nimmt ab
  • Der geringere Niederschlag kommt weniger regelmäßig, und wenn er kommt, dann öfter in extremen Mengen in kurzer Zeit (also als „sintflutartige“ Regenfälle)
  • Temperaturschwankungen werden häufiger und größer; Hitzewellen und Kälteeinbrüche werden also zunehmen
  • Insgesamt nehmen extreme Wetterereignisse zu: Stürme, Flutkatastrophen, Trockenperioden…

Das sind keine beruhigenden Nachrichten, und sie liegen jenseits jeder Diskutierbarkeit – sie sind wissenschaftlich nachgewiesene Fakten.

Was bedeutet das für den Gartenbau und unsere Gärten?

Der Gartenbau muss langfristig durch eine lange Reihe von Maßnahmen umgestellt werden. Sehen wir uns die Liste an Klimaveränderungen oben noch einmal an, lässt sie sich einfach in eine Liste an Anforderungen für Gartenpflanzen übersetzen. Wir brauchen also

  • mehr hitzetolerante Pflanzen
  • weiterhin winterharte Pflanzen
  • Pflanzen, die weniger Wasser brauchen und trotzdem große Wassermengen in kurzer Zeit ertragen
  • Pflanzen, die mit stark schwankenden Temperaturen zurechtkommen
  • windtolerante Pflanzen.

Anpassungsmaßnahmen gibt es also viele, und über die reden wir in Klimawandel-Garten.de (und über Vieles mehr).

Ein P.S. auf den Weg: Zuallererst sollten wir aufhören, wasserintensive Pflanzen in unsere Gärten zu setzen, z.B. Thuja(hecken), Hortensien und natürlich Kürbisse. Teiche gehen gar nicht.

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